Kulturschande? Stadtrat verschiebt Entscheidung
HALLE (fs). Wäre der Abriss der früheren Landesheilanstalt im halleschen Stadtteil Heide-Süd wirklich eine Kulturschande für die Stadt", wie es UBF-Chef Dieter Schuh in dieser Woche drastisch formulierte? Oder sind die damit verbundenen Interessen der Wirtschaftsförderung höher einzustufen? Mit diesen Fragen muss sich jetzt der städtische Kulturausschuss beschäftigen, weshalb eine Stadtratentscheidung in dieser Woche verschoben wurde.
Spätestens seit vergangenen Mittwoch ist der von Halles Stadtverwaltung gewünschte Abriss der früheren Landesheilanstalt fraglicher denn je. Das denkmalgeschützte Ensemble in Heide-Süd sollte dem dritten Komplex des Technologie- und Gründerzentrums (TGZ) Platz machen. Doch dieses Vorhaben hatte jüngst nicht nur Denkmalschützer auf den Plan gerufen, sondern in den Medien bundesweit für Schlagzeilen gesorgt. Diese Situation verknüpfen einige Stadträte jetzt auch mit der Angst, Halle könnte in seiner Außendarstellung einen weiteren Image-Schaden erleiden.
Unverständnis über die Diskussion zeigte am Rande der Stadtratsitzung TGZ-Chef Wolfgang Lukas. Aber auch Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler und Wirtschaftsförderer Heinz-Friedrich Franke waren alles andere als begeistert. Allerdings hatte gerade, die Verwaltung einen nennenswerten Anteil an der Aufschiebung, hätte dieses Thema nach der Zuständigkeitsordnung zuvor doch im Kulturausschuss diskutiert werden müssen. Das soll nun nachgeholt werden - Ausgang offen.