Landesamt für Denkmalpflege SachsenAnhalt
Einzelobjekt
Erfassungsnummer: |
094
12030 000 000 000 000 |
Erfassungsdatum: |
28.02.1992 |
Erfasser: |
Honekamp |
Neuer Kreis: |
Kreisfreie
Stadt Halle (Saale) |
Alter Kreis: |
Halle |
Gemeinde /
Ort: |
Halle |
Gemeindeteil
/ Ortsteil: |
Heide-Süd |
Straße /
Platz / Hausnummer: |
Heideallee
Gebäudenummern: 207, 210, 211, 218a, 221, 226, 227, 228,
233, 234, 235, 237, 238, 239, 241, 242, 243, 244, 245,
248, 249, 365 |
Sachbegriff: |
Heilanstalt |
Bauwerksname: |
Psychiatrische
Heilanstalt Nietleben |
Ursprüngliche
Nutzung: |
Irrenanstalt,
Kaserne |
Aktuelle
Nutzung: |
leerstehend |
Ausweisungsart: |
Denkmalbereich |
Ausweisungsmerkmal: |
geschichtlich,
kulturell-künstlerisch, städtebaulich |
Denkmalbegründung: |
1844
nahe nordwestlich des Dorfes Nietleben eröffnete
Anstalt, entworfen von Gustav Spott und nach Plänen Fr.W.E.
Steudeners bis 1857 erweitert, entstanden nach französischen
und süddeutschen Vorbildern und Vorgaben von Heinrich
Damerow (1798-1866), erster Anstaltsdirektor und einer
der führenden Psychiater seiner Zeit, die Anlage eine
der ersten modernen psychiatrischen Anstalten
Deutschlands neben Illenau(Baden) und Eichberg (Rheingau);
das Zentrum der Heilanstalt querrechteckige Anlage aus
vier winkelförmigen Trakten (Nr. 226, 228, 233, 234),
dazwischen nach Norden und Süden Gebäude mit der
Wohnung für den Direktor und Ärztewohnungen (Nr. 227,
235), zweieinhalb- bis dreigeschossige Putzbauten (die
giebelständigen Kopfbauten dreigeschossig) mit strenger
architektonischer Gliederung, ursprünglich Quaderputz,
ehemals durch Arkaden und Kollonaden (Communicationen)
miteinander verbunden; nordöstlich der Anlage ehemaliger
Festsaal und Anstaltskirche, diese ein schlichter
Backsteinbau im Rundbogenstil mit schlankem oktogonalem
Westturm, darauf ehemals ein weiteres Geschoss mit
Klangarkaden und Spitzhelm nach Entwurf des bekannten
Architekten Fr.A. Ritter; nordöstlich der Kirche drei um
einen kleinen Hof gruppierte spätklassizistische Gebäude
mit einer Fassadengestaltung im sog. Schweizerhausstil
von1887-1894 (Nr. 207, 210, 211), die übrigen im Gelände
verteilten Gebäude (Nr. 237, 238, 241, 242, 243, 244,
248, 249) ähnlich gestaltet, E. 19.Jh., Nr. 395
villenartiger Putzbau mit zwei flach vorgewölbten
Erkern, Reformstil, um 1910; die Anstalt 1935 geschlossen
und der benachbarten Heidekaserne angegliedert; das
gesamte Terrain von einer durchgrünten Freifläche
umgeben, das ursprüngliche Wegesystem und die Beläge
verändert, dennoch diese Freifläche wichtiger Faktor für
die Ablesbarkeit der ehemaligen Funktion gleichwie die städtebauliche
Wirkung; insgesamt Beispiel für eine frühe Heilanstalt
und hochrangiges Dokument für die Entwicklung dieses
Bautyps von guter städtebaulicher Wirkung mit einzelnen
kulturell-künstlerisch hochrangigen Gebäuden (Anstaltskirche/Nr.
218a, Kerngebäude der Anstalt/Nr.226-228, 233-235) |
Ergänzung: |
Die
Objekte Nr. 207, 210, 211, 218a, 221, 226-228, 233-235,
242 sind als Baudenkmale zu behandeln |
Bruells
30.10.2001
Unverbindliche Daten ! Bestätigung durch den Landeskonservator
erfoderlich!