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Erneute Abrisse in der Mauerstraße CF |
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Ein moderner Eingangsbereich für das Elisabeth-Krankenhaus unter Erhalt der Häuser Mauerstr. 3, 4 ist möglich (Montage, Aufn.: C. Feigl, Stadtarchiv) |
Das
Elisabeth-Krankenhaus verlangt nach einer repräsentativen
Eingangszone und will sich diese in der Mauerstraße
schaffen. Wirkliche Notwendigkeit dafür ist nicht zu
erkennen, das erforderliche Geld ließe sich
wahrscheinlich an anderer Stelle nutzbringender ausgeben.
Doch dem Krankenhaus-Vorstand ist das Projekt so wichtig,
daß es nach dem Abriß der Mauerstraße 2 (s.HB 19) zwei
weitere Baudenkmale dafür abreißen will. Kleine
einfache Häuser aus dem 18. Jahrhundert aber sie
gehören zu den letzten Beispielen der ursprünglichen
Bebauung in der einstigen Amtsstadt Glaucha, von der bald
wohl fast keine Spuren mehr bleiben werden. Den Häusern
fehlt auch nichts, aber das öffentliche Interesse an
repräsentativen Krankenhauseingängen scheint in Halle
größer als das Interesse an Bewahrung von
Stadtgeschichte und so wurde auch in diesem Falle dem
Abrißbegehren die Zustimmung des Regierungspräsidiums
nicht versagt. Der Unteren Denkmalschutzbehörde blieb daher nur, eine Fassadenlösung zu fordern, die angemessen auf die Umgebung reagiert. Der ursprünglich vorgeschlagene strenge Flachbau tat das nicht und provozierte umso mehr die Frage, wozu das alles überhaupt nötig ist. Der Folgeentwurf ist aber keinesfalls besser und scheint in seiner Klobigkeit geradezu darauf angelegt, die Forderung zu diskreditieren. Diese behält freilich ihre Berechtigung und wenn es so schwer ist, den Raum qualitätvoll zu füllen, warum ihn dann überhaupt erst schaffen? |
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