Hallesche Blätter > Quartalshefte >
Inhalt HB 20 > Beitrag 09 zurück
zum Inhaltsverzeichnis |
||||
Große Steinstraße 11 D. Noeldner |
||||
Aufn.: G. Schütze |
Die
kürzlich bei Bauarbeiten in der Großen Steinstraße 11
entdeckte Stuckdecke stammt aus der Entstehungszeit des
Hauses um 1700. Sie läßt sich somit den in dieser Zeit
zahlreich entstandenen halleschen Barock-Stuckdecken des
sog. »Leichten Stils« zuordnen. Charakteristisch für
den »Leichten Stil« sind im Gegensatz zu den früheren
stark plastisch gestalteten Decken die flacher
gearbeiteten, feingliedrigen Ornamente, die um ein meist
frei gehaltenes, großes Mittelfeld angeordnet wurden.
Diese Gestaltungsweise ist auch an der erstaunlich gut
erhaltenen Stuckdecke Große Steinstraße 11 zu erkennen.
Die Decke wird durch einen stukkierten Unterzugsbalken in
zwei identische Felder geteilt, deren Flächen von je
einem großen profilgerahmten Mittelfeld beherrscht
werden. Entsprechend dem »Leichten Stil« beschränkt
sich der übrige Dekor auf die mittige Betonung der Längsachsen
durch große Muscheln und auf die Ausgestaltung der Eckflächen,
die mit zarten, weit ausladenden Blumenranken ausgefüllt
sind. Die bisher unbekannte Stuckdecke trägt dieselbe Handschrift wie einige der schon untersuchten Decken in Halle, so u.a. Brüderstraße 13, Barfüßerstraße 11, Große Märkerstraße 12 und Kleine Klausstraße 14, so daß hier ein und derselbe Stukkateur anzunehmen ist. |
|||