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Reinhold,
ein Brunnen und das Verhältnis zum Geld der Anderen V.S. |
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In den heißen Diskussionen über die doch nicht so gelungene Sanierung der Leipziger Straße wurde die Idee geboren, diese mit einem Brunnen zu verschönern, auf daß die Aufmerksamkeit von den Stolperstufen ab- und auf ein schönes Wasserspiel hingelenkt werde. Ein Ruhepunkt sollte her in der geschäftigen Hauptstraße und ein Ort des Erinnerns an die gute alte Zeit, als die Straßenmusiker und Schnorrer noch einzeln auftraten, hallesche Originale hießen und von allen geliebt wurden. Zither-Reinhold (1878 1964), der bekannteste unter ihnen, der auch die Zeit des Faschismus und die frühen Jahre der DDR in seiner Profession als Straßenmusiker überlebte, sollte den Brunnen zieren. Es sollte ein Denkmal der Hallenser sein, von der Idee bis zur Realisierung. Nicht die Stadtverwaltung, sondern die City-Gemeinschaft als Vereinigung hallescher Händler war der Initiator und wollte mit einer Spendenaktion auch für die nötigen Mittel sorgen. | ||||
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Achtzigtausend
Mark waren ursprünglich veranschlagt, bis
ja, bis
doch die Stadt helfend unter die Arme griff. Zunächst
wurde ein Gestaltungswettbewerb ausgelobt und ein
Siegerentwurf gekürt. Der fand wenig Beifall bei den
Hallensern, die ihren Zither-Reinhold nicht
wiederzuerkennen vermochten den Musiker auf seinem
Instrument sitzend. Künstlerische Freiheit, gewiß, aber
es war ja etwas Volkstümliches gewünscht. Für die
Eigenwilligkeiten des Künstlers will das Volk nicht
genug spenden. Immerhin noch 34.000 DM, fast die Hälfte
wäre der ungeliebte Entwurf nicht mittlerweile
mit fast 200.000 DM wesentlich teurer geworden. Da helfen
nur noch Fördermittel, am einfachsten aus dem Programm
»städtebaulicher Denkmalschutz«. Mit Denkmalschutz ist
zwar eigentlich etwas anderes gemeint, die Rettung
wertvoller Barockhäuser zum Beispiel, aber es klingt
immerhin so ähnlich. Und da Land und Bund bezahlen, da
braucht die Stadt es dann nicht so genau zu nehmen.
Entnommen wurden dem Denkmalschutzprogramm 150.000 DM,
die an anderer Stelle fehlen, für akute
Rettungsmaßnahmen vielleicht. Schade eigentlich, es hätte wirklich ein Brunnen der Hallenser werden können, mit einem Zither-Reinhold den alle akzeptieren und für den viele gern gespendet hätten. Vielleicht wäre er etwas kleiner ausgefallen, aber er wäre ein echtes Bürgerdenkmal gewesen. |
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